Options
Wechselwirkung zwischen Vulkantätigkeit und Siedlungs Siedlungsdynamik
Editor(s)
Language
German
Obiettivo Specifico
3.5. Geologia e storia dei vulcani ed evoluzione dei magmi
3.10. Storia ed archeologia applicate alle Scienze della Terra
Status
Published
Pages Number
52-59
Refereed
Yes
Title of the book
Issued date
2011
Keywords
Abstract
Die bisherigen archäologischen und vulkanologischen Untersuchungen
imGebiet von Neapel haben deutlich gemacht,
wie stark die Ausbrüche des Somma-Vesuv und der Caldera
der Phlegräischen Felder die Entwicklung bzw. den Niedergang
menschlicher Besiedlung in diesem Gebiet bereits seit
vorgeschichtlicher Zeit beeinflussten.
Die lange Geschichte der Wechselwirkung zwischen
Mensch und Vulkan spiegelt sich detailliert in der Stratigrafie
der kampanischen Ebene wider. Dort haben Studien im
Rahmen von systematischen Erkundungen oder im Vorfeld
von Bauvorhaben dazu beigetragen, ein Bild der menschlichen
Siedlungen und Aktivitäten zwischen Spätneolithikum
und historischer Zeit im Umfeld der neapolitanischen Vulkane
zu zeichnen1. In diesem Zeitabschnitt war die kampanische
Ebene stark frequentiert, von langfristig bestehenden
Verbindungswegen durchzogen und einer intensiven landwirtschaftlichen
Nutzung unterworfen. Die Vulkanausbrüche
des Vesuv und der Phlegräischen Felder bewirkten lange
Pausen in der Besiedlung dieser Gegend, trugen jedoch auch
zur außerordentlichen Fruchtbarkeit der Böden bei und begünstigten
so deren landwirtschaftliche Nutzung. Vor allem
die vulkanische Tätigkeit des Vesuv hatte großen Einfluss auf
die Entwicklung der umliegenden Ebenen in dem ebenso interessanten
wie wenig bekannten Zeitabschnitt zwischen der
plinianischen Eruption »Pomici di Avellino« und der subplinianischen
Eruption von 472 n. Chr. An den Berghängen am
Rand der vesuvischen Ebenen begünstigte die Ansammlung großerMengen an pyroklastischen Lockermassen, die sich bei den Ausbrüchen
rasch ablagerten, im Laufe der Zeit das Auftreten von Laharen und wiederholten
Anschwemmungen, die häufig zur Versumpfung führten oder die Ebenen
unter dicken Schuttschichten begruben2. Dessen ungeachtet durchlief das Gebiet
nordöstlich des Vulkans um die Stadt Nola, das sich durch seine ausgezeichnete
geografische Position und bedeutende natürliche Verbindungswege
zwischen den Gebieten Irpinien und Benevent im Landesinneren und der tyrrhenischen
Küste auszeichnete, alle Stadien der menschlichen Besiedlung
durch wechselnde Volksgruppen auf der ständigen Suche nach fruchtbarem
Land und natürlichen Ressourcen. Dieses Gebiet erschien den Menschen von
jeher als vorteilhafter Siedlungsort, vermutlich aufgrund des ertragreichen
Bodens und der günstigen Klimabedingungen, aber auch wegen der langen
Ruhepausen zwischen den einzelnen Vulkanausbrüchen, die in der Regel über
ein Menschenalter hinausgingen.
imGebiet von Neapel haben deutlich gemacht,
wie stark die Ausbrüche des Somma-Vesuv und der Caldera
der Phlegräischen Felder die Entwicklung bzw. den Niedergang
menschlicher Besiedlung in diesem Gebiet bereits seit
vorgeschichtlicher Zeit beeinflussten.
Die lange Geschichte der Wechselwirkung zwischen
Mensch und Vulkan spiegelt sich detailliert in der Stratigrafie
der kampanischen Ebene wider. Dort haben Studien im
Rahmen von systematischen Erkundungen oder im Vorfeld
von Bauvorhaben dazu beigetragen, ein Bild der menschlichen
Siedlungen und Aktivitäten zwischen Spätneolithikum
und historischer Zeit im Umfeld der neapolitanischen Vulkane
zu zeichnen1. In diesem Zeitabschnitt war die kampanische
Ebene stark frequentiert, von langfristig bestehenden
Verbindungswegen durchzogen und einer intensiven landwirtschaftlichen
Nutzung unterworfen. Die Vulkanausbrüche
des Vesuv und der Phlegräischen Felder bewirkten lange
Pausen in der Besiedlung dieser Gegend, trugen jedoch auch
zur außerordentlichen Fruchtbarkeit der Böden bei und begünstigten
so deren landwirtschaftliche Nutzung. Vor allem
die vulkanische Tätigkeit des Vesuv hatte großen Einfluss auf
die Entwicklung der umliegenden Ebenen in dem ebenso interessanten
wie wenig bekannten Zeitabschnitt zwischen der
plinianischen Eruption »Pomici di Avellino« und der subplinianischen
Eruption von 472 n. Chr. An den Berghängen am
Rand der vesuvischen Ebenen begünstigte die Ansammlung großerMengen an pyroklastischen Lockermassen, die sich bei den Ausbrüchen
rasch ablagerten, im Laufe der Zeit das Auftreten von Laharen und wiederholten
Anschwemmungen, die häufig zur Versumpfung führten oder die Ebenen
unter dicken Schuttschichten begruben2. Dessen ungeachtet durchlief das Gebiet
nordöstlich des Vulkans um die Stadt Nola, das sich durch seine ausgezeichnete
geografische Position und bedeutende natürliche Verbindungswege
zwischen den Gebieten Irpinien und Benevent im Landesinneren und der tyrrhenischen
Küste auszeichnete, alle Stadien der menschlichen Besiedlung
durch wechselnde Volksgruppen auf der ständigen Suche nach fruchtbarem
Land und natürlichen Ressourcen. Dieses Gebiet erschien den Menschen von
jeher als vorteilhafter Siedlungsort, vermutlich aufgrund des ertragreichen
Bodens und der günstigen Klimabedingungen, aber auch wegen der langen
Ruhepausen zwischen den einzelnen Vulkanausbrüchen, die in der Regel über
ein Menschenalter hinausgingen.
Type
book chapter
File(s)
No Thumbnail Available
Name
CasDiV-11.pdf
Size
2.87 MB
Format
Adobe PDF
Checksum (MD5)
fa0e16b007b9a69d259dbd0e7233ae11